Auf einem Hanggrundstück in Erbach nahe Ulm entsteht ein Einfamilienhaus, das sich harmonisch in die Topografie einfügt. Aufgrund der straßenseitig vorgegebenen Dreigeschossigkeit wurde eine schwebende Anmutung der oberen Baukörper angestrebt. Diese ruhen auf einem massiven Sockel, der lediglich von der Straße aus sichtbar ist. Dadurch erhält das Gebäude zwei völlig unterschiedliche Ansichten: Zur Straße hin wirkt es leicht und elegant, während es sich zur Gartenseite hin großzügig öffnet.

​​Die Materialität unterstreicht dieses Konzept: Alle erdberührten Bauteile werden in Massivbauweise ausgeführt, während die oberen Geschosse als Holzständerkonstruktion mit einer Holzfassade realisiert werden. Die Fassadengestaltung nimmt Bezug auf ihre Umgebung und reagiert sensibel auf die nachbarschaftliche Bebauung. An den Seiten mit angrenzenden Wohnhäusern wird eine spielerische Lochfassade eingesetzt, die gezielt schaufensterartige Ausblicke ermöglicht und das Auge lenkt. Die südliche Gartenseite hingegen öffnet sich mit einer großflächigen Verglasung und schafft einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum.

​​Das Haus besticht durch seine schlichte, moderne Formensprache, die durch die lebendige Fassadengestaltung an Spannung gewinnt. So entsteht eine ausgewogene Balance zwischen klarer Kubatur und dynamischer Lichtführung – ein zeitgemäßes Wohnhaus, das sich sowohl in seine Umgebung einfügt als auch eine eigene architektonische Identität entwickelt.